Karriere geht auch mit Hauptschulabschluss
Staatssekretär Georg Eisenreich (CSU) ist beim bayerischen Bildungs- und Wissenschaftsministerium unter anderem für die berufliche Bildung zuständig. Auf Einladung seines Parteifreundes und Landtagskollegen Steffen Vogel kam er am Freitag zu einem Gespräch in den Landkreis Haßberge. Hier nahm er sich Zeit, um mit Vertretern verschiedener Organisationen und Einrichtungen, die das Thema betrifft, zu diskutieren und Ideen auszutauschen. Unter dem Motto „Werkstattgespräch“ trafen sich die Teilnehmer der Runde in der Holzwerkstatt der Heinrich-Thein-Schule in Haßfurt.
„Es wäre falsch, die Qualität der Bildung an der Zahl der Abiturienten festzumachen“, sagte Steffen Vogel zu Beginn des Gesprächs. Sein Anliegen sei nicht, dass jeder studiert, sondern auch, dass eine gute berufliche Bildung angeboten wird.
Selbstjustiz hat hier keinen Raum
Erst eine weitere Veranstaltung hat Rainer Sauer bisher in dieser Art organisiert, das Programm des Ministeriums ist aber noch taufrisch. Sauer ist der Geschäftsführer des Landgerichtes Bamberg und er hat sich über die Heinrich-Thein-Schule sehr gefreut. „Wir haben das gelesen und uns gleich mal angemeldet“, erklärte Heidrun Görtler, schließlich gibt es mehrere Berufsintegrationsklassen an der Heinrich-Thein-Schule.
Mit 1,3 Promille im Klassenzimmer
Mohammed ist Moslem und trinkt keinen Alkohol und dennoch weiß er seit gestern in etwa, wie es sich anfühlt, mit 1,3 Promille durch die Welt zu laufen. Wie fast 200 andere Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Haßfurt nahm er am Verkehrssicherheitstraining des ADAC teil, das auch heute noch an der Schule stattfindet. Im Mittelpunkt stehen bei diesen Besuchen des Verkehrsclubs die Themen Alkohol, Medikamente und Drogen und ihr Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Die meisten Berufsschüler haben bereits Erfahrungen mit Alkohol gemacht. Manche sind stolz auf ihren Alkoholkonsum, andere trinken nur gelegentlich. David Paupelmann hat da schon die interessantesten Antworten erhalten, wenn er zu Beginn seiner Vortragsstunde nach dem Trinkverhalten der jungen Leute fragt.
Wenn aus Spaß bitterer Ernst wird
„War doch nur Spaß – ich hab ja nur angefangen. Dann ist das ein Sport geworden – Disziplin Lea beleidigen“, das sagt Nadine zu ihrer Rechtfertigung in dem Theaterstück „Fake oder War doch nur Spaß“, das am Donnerstag in der Aula der Heinrich-Thein-Berufsschule aufgeführt wurde. Allerhand Betroffenheit war in den Gesichtern der Schülerinnen und Schüler zu sehen, während Svenja Petermann und Tim Engemann sehr eindringlich die Chronologie eines Cyber-Mobbing-Falles erzählten.
Aus Eifersucht stößt die beste Freundin den ersten Dominostein um und innerhalb weniger Wochen ist Lea die verhassteste Person an ihrer Schule und in ihrem „Freundeskreis“ im Sozialen Netzwerk. Auch eigene Offensiven, das Eingreifen eines Lehrers, helfen nicht. Am Ende ist Lea selbstmordgefährdet und braucht eine lange Therapie in einer psychiatrischen Einrichtung. Weil ihr Vater die Polizei eingeschaltet hat, werden aber auch die Übeltäter zur Rechenschaft gezogen.
Integration durch Bildung
Sparkasse spendet 500 Euro
Kürzlich stattete Vorstandsvorsitzender Peter Schleich von der Sparkasse Ostunterfranken der Heinrich-Thein-Berufsschule einen Besuch ab. Mit im Gepäck hatte er einen Scheck über 500 Euro, der im Rahmen der Berufsintegrationsklassen für Asylbewerber Verwendung findet. „Es werden immer wieder Unterrichtsmaterialien benötigt. Darüber hinaus kommt die Finanzspritze der Sparkasse den Schülern mit ausländischen Wurzeln zur Erstellung von professionellen Bewerbungsfotos zugute, was eine aussagekräftige Bewerbung unterstützt und damit den Einstieg in das Berufsleben erleichtert“, so Heidrun Görtler, Schulleiterin der Heinrich-Thein-Berufsschule in Haßfurt.